Die Weisen aus dem Morgenland

Die Weisen aus dem Morgenland, die aus einer jahrhundertelangen Gewohnheit als Könige bezeichnet werden, aber nie Könige waren, gehören zu den großen Rätseln des Neuen Testaments:

Aus weiter Ferne kommen drei Männer, die als "magioi" bezeichnet werden, also "Magier" und treffen am Tag der Geburt Christi ein. Es sind keine frommen Juden, es sind persische Anhänger des Zarathustra, sternenkundige Männer. Wann wird der Kölner Erzbischof der Wahrheit die Ehre geben und anordnen, dass die drei Könige künftig nur als persische Zarathustrapriester zu ehren seien? Sie waren die ersten, die den neugeborenen Heilsbringer erkannt haben. Was sagt uns das über das sogenannte "Heidentum"?

   Als materialistisch kritischer Mensch kann man den Ausweg benutzen, dass es sich um eine Erfindung handelt, die Umwandlung einer wahren Begebenheit wie z.B. dem Aufenthalt dreier von Herodes an den Hof in Jerusalem gerufener Sternkundiger. Daraus hätte Mathäus die drei Weisen gemacht. So oder so ähnlich lässt sich mit viel Phantasie manches vorstellen.

   Die leichtgläubige Variante nimmt alles "wörtlich": es müsse so gewesen sein, wie es im Neuen Testament stehe. Magier oder Könige? Das sei doch nicht so wichtig! Es seien eben Priesterkönige gewesen. ...

    Mir scheinen diese Art von "Erklärungen" an der Sprache der Evangelien vorbeizugehen.

    Einige wenige Gespräche über das Thema hatte ich mit Dr. Dieter Matthes aus Wolfenbüttel, der eine große Sammlung von künstlerischen Darstellungen zu den sogenannten "Drei Königen" zusammengetragen hatte und zu einzelnen Aspekten auch Vorträge gehalten hat. Seine vorsichtig tastende Herangehensweise an das Thema ist mir so vorbildlich erschienen, dass ich mit meinen Untersuchungen nicht an die Öffentlichkeit getreten bin in der Erwartung, sein großes Opus zu dem Thema werde alle Fragen beantworten. Er hat das Buch aber auf den Weg ins nachtodliche Dasein mitgenommen.

   Vielleicht kommt es ja doch noch zu einer kleinen Veröffentlichung zu dem Thema. Hier also einige Ergebnisse aus meiner Arbeit.

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© Rolf Speckner